Jacke Cecile – Klassisch, zeitlos & schnell genäht

Manchmal sucht man genau das:
Eine Jacke, die zu allem passt, nicht aus der Mode kommt und sich angenehm nähen lässt – ohne Futter, ohne Firlefanz, aber mit schönen Details.

Genau das ist Cecile.

Der leicht taillierte Schnitt mit Wiener Nähten, Schulterabnähern und zweiteiligen Ärmeln sorgt für eine tolle Passform, ohne kompliziert zu werden. Und weil die Jacke ungefüttert ist, ist sie wirklich erstaunlich schnell genäht.

Ich zeige dir heute meine Version aus blau-schwarz meliertem Bouclé, ein Stoff, der so unkompliziert war wie selten einer. Und: Diese Jacke hat am Ende ihre endgültige Besitzerin gefunden – meine Schwiegermutter. Denn manchmal entscheidet der Körper, nicht der Kopf.

Blau-schwarz melierter Bouclé-Stoff als Stoffauswahl für die Jacke Cecile.

1. Stoffwahl – Bouclé

Ich wollte Cecile schon lange nähen, tat mich aber mit der Stoffwahl schwer. Dann fiel mir ein Bouclé in die Hände, der nicht nur toll aussah, sondern auch nicht ausfranst – ein Traum für dieses Projekt.

Und ja – Bouclé ist unglaublich verzeihend. Kann ich empfehlen.

2. Zuschneiden –  Lieblingsmoment

Erst Körpermaße, dann Papier, dann Stoff.
Der gewohnte Dreiklang:

  • Schnitt ausdrucken

  • zusammenkleben

  • ausschneiden

  • Nahtzugabe nicht vergessen (ist bei Cecile nicht enthalten!)

Und das Beste: Ich kam genau mit 1,50 m Stoff aus. Besser geht’s nicht.

Papier-Schnittteile der Jacke Cecile aufgelegt auf Bouclé-Stoff.

3. Vorder- und Rückenteile nähen

Der Bouclé ließ sich schneiden wie Butter, und auch das Nähen ging richtig flott.

  • Vorderteile zusammenstecken und nähen

  • Rückenteil und Vorderteile an der Schulternaht zusammennähen

  • Seitennähte schließen

  • vordere Teile zusammensetzen

  • Wiener Nähte absteppen

Beim Bouclé sieht man abgesteppt zwar kaum etwas, aber die Konstruktion liegt dadurch schöner.

Für heikle Stellen habe ich mir alles sorgfältig mit Stecknadeln markiert – das hat mir das Leben sehr erleichtert.

Vorderteile mit Wiener Nähten werden zusammengenäht
Schulternähte der Jacke Cecile mit Klammern oder Stecknadeln vorbereitet
Bouclé-Stoffteil der Jacke Cecile beim Nähen unter der Nähmaschine.

4. Ärmel – Ein bisschen ungewohnt, aber logisch

Die Ärmel bestehen aus je zwei Teilen, werden komplett vorbereitet und schon vor dem Einsetzen zusammengenäht.

Das „Einhaltens“ der Armkugel klingt komplizierter als es ist:

  • leichte Kräuselung

  • an Markierungen anlegen

  • einpassen

  • fertig

Und dann: annähen.

Bouclé macht hier wirklich Spaß, weil er formstabil ist.

Zweiteilige Ärmel der Jacke Cecile zusammengenäht
Detailaufnahme vom Einhalten der Ärmelnaht beim Annähen der Armkugel.
Detailaufnahme der Nahtkreuzung unter der Achsel einer selbstgenähten Jacke.

5. Der Beleg – Das Finish für die Kanten

Der Beleg besteht aus drei Teilen, die miteinander verbunden werden. Dann wird:

  • verstürzt

  • knappkantig abgesteppt

  • an der Schulternaht gesichert (meine Sicherheitsmaßnahme)

  • und zum Schluss werden Saum und Ärmel umgelegt und abgesteppt

Und das war es schon – Cecile ist wirklich ein schnelles Projekt.

Belegteile der Jacke Cecile zusammengenäht und bereit zum Annähen
Beleg der Jacke Cecile auf den Jackenkorpus aufgelegt vor dem Vernähen.
Innenansicht der ungefütterten Jacke Cecile als Flatlay
Fertige Jacke Cecile aus Bouclé als Flatlay von außen.

6. Fazit – Schön geworden, aber nicht für mich

Die Jacke selbst ist toll.
Der Schnitt ist klar, sauber und richtig schön.

Aber: In der Körpermitte klafft sie bei mir auf, was schon beim Blick aufs Schnittmuster zu erahnen war. Ich war optimistisch – und habe gelernt: Manchmal ist Optimismus ein schlechter Schneider.

Aber Happy End:
Meine Schwiegermutter hat die Jacke anprobiert… und strahlte.
Damit war klar: Cecile hat ein neues Zuhause gefunden.

💡 Du liebst Projekte ohne Futter? Dann schau dir unbedingt meine anderen Kleidungsprojekte an – vielleicht findest du dort schon die nächste Inspiration für deine Garderobe.

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