Shirt „Marlena“ von Näh-Mutti – ein hübsches Allround-Shirt mit Tücken

Es gibt Schnittmuster, die hüpfen mir regelrecht in den Einkaufswagen – „Marlena“ von Näh-Mutti war wieder so ein Exemplar. Die Passe, der V-Ausschnitt, die vielen Varianten … ich sah mich schon fröhlich ein neues Lieblingsshirt nähen.
Tja. So viel vorab: Es wurde ein Happy End – aber mit Umwegen.

  1. Schnittmuster vorbereiten

Das Schnittmuster wird gedruckt, zusammengeklebt und wie immer breitet sich der Papierberg über den Tisch aus. Dieses Mal schneide ich nur die Teile aus, die nicht angepasst werden müssen – den V-Ausschnitt-Beleg und das Saumbündchen. Beide stelle ich in Maximalgröße her und kürze später beim Übertragen auf den Stoff.

Ausgedruckte Marlena-Schnittmusterblätter liegen auf dem Tisch
Schnittmuster wird vorbereitet mit Lineal, Rollschneider und Klebefilm
Zusammengeklebte Schnittmusterteile mit Nähgewichten
Nähgewicht-Maus betrachtet den großen Schnittmusterbogen
Geteilter Schnittbogen zur besseren Handhabung
  1. Welche Größe passt eigentlich?

Ich bin kein Durchschnitt – und meine Maße springen zwischen drei Kleidergrößen. Statt „einfach die größte Größe nehmen“ bedeutet das für mich:

  • Brust, Taille und Hüfte messen
  • in die Größentabelle eintragen
  • die Punkte auf das Schnittpapier übertragen
  • die Übergänge fließend anpassen

Ein bisschen mühsam, aber so sitzt es am Ende einfach besser.

Ärmel wird auf Schneiderpapier übertragen
Vorderteil wird auf Schneiderpapier abgepaust
  1. Stoffauswahl – erst Grün, dann Drama, dann Blau

Eigentlich wollte ich mit grünem Single-Jersey arbeiten … aber wir beide hatten einfach keine Zukunft.
Also neuer Versuch: gemusterter Jersey von Stenzo plus dunkelblauer Bambusjersey für Passe, Ärmel und Saumbund.

Erste Stoffauswahl aus gemustertem und grünem Jersey
  1. Materialien

Zum Einsatz kamen (in Kürze):

  • Pfaff Ambition 620 (Nähmaschine)
  • Brother 1034D (Overlock)
  • Stecknadeln, Kreiderad, Schneiderpapier
  • Vlieseline zur Verstärkung des Ausschnitts
  • Overlockgarn, Jerseynadel, Bügeleisen
  • … und Geduld. Viel Geduld.
  1. An die Maschinen – und ran an den V-Ausschnitt

Ich lese die Anleitung einmal komplett durch (ehrlich!) und beginne mit:

  • Ärmel + Armbündchen
  • Passe ans Rückenteil
  • Verstärkung des V-Ausschnitts

Alle Nähte fixiere ich erst mit der Nähmaschine und versäubere dann mit der Overlock. Funktioniert für mich einfach sauberer.

Zuschnitt der Stoffteile für das Marlena-Shirt
Ärmel liegen auf Bügelmatte bereit
Armbündchen wird auf den Ärmel gesteckt
V-Ausschnitt-Bündchen wird gebügelt und vorbereitet
V-Ausschnitt wird mit Vlieseline verstärkt und markiert
  1. Der Fehler steht VOR dem Schneidetisch

Und jetzt kommt der Moment, den jeder Näherin kennt.

Ich hatte keine Knipse in das Halsbündchen gesetzt. Keine. Null.

Die Anleitung empfiehlt, das Bündchen in einem Rutsch mit der Overlock anzunähen.
Ich tat, wie mir befohlen wurde.

Ergebnis:

  • Bündchen schief
  • Knubbel vorne
  • absolut untragbar
  • Trennen → Löcher → Drama

Ich erspare dir die Fotos (du würdest sie mir nicht danken).

  1. Zuschnitt, Runde 2 – jetzt in Blau

Alles Grüne fliegt raus. Alles Blaue rein.

Zuschnitt der Stoffteile für das Marlena-Shirt
Austausch der grünen Stoffteile gegen dunkelblauen Jersey
Passe wird am Rückenteil festgesteckt
Passe und Ärmel werden sauber gebügelt
Neues blaues Halsbündchen liegt bereit
V-Ausschnitt und Bündchen werden zusammengesteckt
Fertig genähtes V-Ausschnitt-Bündchen

Ich war wieder am gleichen Punkt wie vorher – nur diesmal ohne die Möglichkeit, noch Knipse anzubringen. Die zweite Runde … ging ebenfalls schief.

Also: zwei Tage schmollen.

Danach wähle ich die Rundbündchen-Methode:

  • Bündchen und Ausschnitt jeweils in vier gleiche Teile teilen
  • vorsichtig annähen
  • nur ganz leicht dehnen

Und siehe da: YES! Das Bündchen sitzt.

  1. Ärmel, Seiten, Saumbund

Jetzt geht alles ganz fix:

  • Ärmel einsetzen
  • Seiten schließen
  • Saumbündchen vorbereiten
  • in vier Partien einteilen
  • stark gedehnt annähen (laut Schnittmuster)

Dampf drüber, Fäden einziehen … fertig ist mein sommerliches Lieblingsshirt.

Seiten- und Ärmelnaht fertig genäht
Ärmelbündchen wird angenäht
Saumbund wird vorbereitet und angeklammert
Saumbund in vier Teilen aufgeteilt und fixiert
Tragebild des fertigen Marlena-Shirts

Fazit zum Schnittmuster „Marlena“

Trotz unserer kleinen Dramen:
Das Schnittmuster ist super.

  • Die Passform ist toll – wenn man genau arbeitet.
  • Die Anleitung ist klar und leicht zu verstehen.
  • Der Schnitt funktioniert für viele Stoffe.
  • Die Papierschnittteile passen hervorragend zusammen.

Wichtig ist nur:
Pfuschen verzeiht Marlena nicht.

Ich werde das Shirt aber garantiert nochmal nähen – jetzt kenne ich seine Tücken ja.

Danke, liebe Näh-Mutti, für ein gutes und vielseitiges Schnittmuster.

🔗 Vielleicht interessieren dich auch diese Beiträge

Mehr Shirts von mir:
👉 Shirt Sara – mein Alltime-Favorit von Pattydoo
👉 Hoodies – aus dem betreuten nähen

Oberteile & Jacken:
👉 Jacke Cecile – Bouclé, klare Linien & ein schönes Ergebnis
👉 Jacke Buffán – meine warme Winterjacke mit Futter

Passend zur Marlena-Schneiderpapier-Session:
👉 Jeans von Pattydoo – mit selbst angepasster Passform
👉 Zeit sparen im DIY – meine besten Näh-Hacks

Näh-Setup & Tools:
👉 Organizer aus Filz – Ordnung auf dem Nähtisch
👉 Hundehalsband selber machen – für die kleine Stoffreste-Verwertung

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner