Gestatten – Dulli

Eigentlich total verrückt. Ich brauche keine Puppe und habe auch keine kleinen Kinder um mich, die eine Püppi brauchen.
Warum nicht mal ein bisschen verrückt sein?
Es hat mich einfach gereizt als ich beim Durchschauen der YouTube-Videos von DIY Eule auf die Puppe gestoßen bin.
ooooh ein Puppenschnittmuster – oooooh für umsonst.
Ich war nicht mehr zu bremsen.
Entstanden ist “Dulli”.

Der Zuschnitt

Puppenschnittmuster übertragen

Ich hatte mir in den Kopf gesetzt meine Stoffreste etwas zu reduzieren.
Für den Puppenkörper habe ich rosa French Terry gewählt. Joa – kann man machen, aber dann muss man mit einigen Unzulänglichkeiten bei den Gliedmaßen der Puppe rechnen… später…

Puppenteile aus French Terry

Alle Puppenteile sind jetzt auf den Stoff übertragen und ausgeschnitten

Das Puppengesicht wird vorbereitet

Die Augen habe ich von Hand gestickt. Als Naseandeutung habe ich eine Perle von innen an das Gesicht genäht. Man sollte die Nase von rechts nur erahnen und fühlen können. Na mal sehen…

So sah das Puppengesicht dann zunächst von rechts aus.
Puppenteile zusammenstecken

Alle Teile sind ausgeschnitten und werden anhand der Beschreibung zusammengesteckt und sind so für den nächsten Schritt vorbereitet.

Puppe nähen und füllen

Puppe kurz vor dem zusammennähen

Die Puppenarme und Puppenbeine habe ich zuerst rechts auf rechts seitlich geschlossen und gewendet. Mit etwas Fummelei füttere ich die Arme und Beine möglichst gleichmäßig mit Füllwatte.
Anschließend werden Arme und Beine gemäß der Anleitung an das Rückenteil genäht.

Puppenarme und Puppenbeine nach innen gefaltet.

Nun wird das Vorderteil auf Rücken- Arm- Beinteil rechts auf rechts erst geklammert, dann genäht.
Nur die Wendeöffnung nicht vergessen.

Puppe gewendet

Nachdem die Puppe gewendet ist, wird sie durch die Wendeöffnung mit Füllwatte gefüllt.

Puppe gefüllt

Fertigstellung der Puppe

Einen Mund braucht Dulli ja auch. Da habe ich in anderen YouTube-Videos den Tipp gefunden Stickgarn zu nehmen.
Das geht so: Stickfaden durch den Kopf ganz oben einstechen und in der einen Mundwinkelhöhe wieder raus kommen. Dann führt man den Stickfaden zum anderen Mundwinkel und sticht ein. Austritt ist auch wieder oben am Kopf.
Dann zieht man an beiden Garnenden so lange bis quasi richtige Mundwinkel entstehen. Die Garnenden verknotet man oben am Kopf und schneidet das Garn kurz. Die Enden werden von den Haaren versteckt.

Der Puppenmund

Beim kostenlosen Schnittmuster ist ebenfalls ein Schnittmuster für Puppenkleidung enthalten.

Puppenkleidung auf Stoff übertragen

Flott alles ausschneiden und dann kann es auch schon an die Nähmaschine gehen.

Puppenkleidung zuschneiden

Die Puppe hat jetzt Kleidung. Allerdings sieht man hier warum es ratsam ist keinen dehnbaren Stoff für den Puppenkörper zu nehmen. Arme und Beine sind etwas in die Länge gegangen.

Puppenkleidung

Für die Haare bereitet man ein “Haarnetz” vor. Das geht ganz gut beim Fernsehen, denn das dauert ein bisschen. Diese Technik wurde gut im Video von DIY Eule erklärt.
Dann knüpft man die “Haare” ein. Ich habe hierfür Makramee-Garn genommen und wollte ein fedrigen Look erreichen. Das hat nicht funktioniert, weil die Haarpracht für den Kopf echt zu schwer wurde. Seht ihr gleich.
Meine Empfehlung geht in Richtung Wolle – das hat DIY Eule auch empfohlen.

Haarschopf herstellen

Nun ist Dulli fertig und wohnt bei mir im Nähzimmer.

Puppenkleidung nähen

In unserem Haushalt sind 3 wichtige Puppen beheimatet:
Schmuddelpeppi – das ist die erste Puppe unserer Tochter.
Claudia – die Puppe meiner verstorbenen Schwester und
Helga – die Puppe meiner ebenfalls verstorbenen Mutter.
Claudias und Helgas Kleidung muss gewaschen werden und für nackig ist es zu kalt. Also muss neue Kleidung für die beiden her. Das hatte ich schon einmal gemacht – kann also nicht so ein Problem werden.

Die Schnittmuster sind schnell gezückt.

Schnittmuster für Puppenkleidung

Das Zipfelshirt

Aus Stoffresten soll für Claudia ein rosa Zipfelshirt entstehen und sie soll dazu eine Hose aus rosa Jersey erhalten.

Der süße rosa Stoff mit den Wölkchen
Zuschnitt Zipfelshirt
Zuschnitt Zipfelshirt und rosa Jerseyhose
Schrägband zum einfassen
Ärmel einpassen
Kam Snaps für die Knopfleiste

Weil Claudia einen ziemlichen Riesenkopf hat, soll das Shirt hinten zum Knöpfen sein. Kam-Snaps erschienen mir sehr praktisch.

Fertiges Zipfelshirt

Ich mache es mal kurz: Passt nicht und gefällt mir nicht. Die Zipfel stehen ab und die Puppe passt beim besten Willen nicht hinein.

Puppenshirt Vokuhila und rote Hose

Da steht mir schon der Angstschweiß auf der Stirn was die Kleidung für Helga angeht, denn die ist auch schon zugeschnitten.

Zuschnitt für ein Vokuhila-Shirt und eine rote Hose für Helga
Rote Hose zusammennähen

Die Jerseyhosen sind absolut simpel zu nähen. Das ist schnell gemacht.

Gummiband einziehen
Hosenanprobe

Naja – Helgas Hosenanprobe zeigt, dass es einen Riesenunterschied zwischen Jersey und Webware gibt. Ich hatte ihr genau mit diesem Schnitt bereits eine andere Hose genäht und die passt perfekt. Es ist halt ein anderer Stoff.

Vokuhila Shirt Jersey

Weil ich Bedenken hatte dass das Webware-Shirt nicht passen könnte, habe ich das Vokuhila-Shirt nochmal in Jersey zugeschnitten.

Helga

Ich glaube Helga braucht noch ein etwas klassischeres Outfit.

Puppenshirt aus Jersey

Puppenpullover aus Jersey

Für Claudia habe ich auch noch ein Shirt aus Jersey zugeschnitten.

Claudia

Ich wollte herausfinden wie lang die Armbündchen werden müssen. Wie man sieht – da passte das Shirt noch über den Kopf. Nachdem die Bündchen dran waren passte es nicht mehr. Ich habe das Rückenteil aufgeschnitten und eine Knopfleiste eingepasst. Nun passt das Shirt.

Für die beiden Puppen war das bestimmt ein aufregender Tag. Ich lasse sie dann mal schlafen. Sie ruhen in meiner alten Puppenwiege. Auch das ein Erinnerungsstück. Geschreinert von meinem Vater und dekoriert von meiner Mutter. Bettdecke, Kissen und Matratze habe ich kürzlich neu genäht.

Puppenwiege

Vorschau auf den nächsten Beitrag

Um diesen kleinen Kerl wird es im nächsten Beitrag gehen

Cecile von Nähmutti

Bei diesem Schnitt handelt es sich um eine Jacke ohne Futter. Ohne jeglichen Schnickschnack. Vorne ist die Jacke offen. Die Jacke ist ohne Taschen. Schulterabnäher und geteilte Vorder- und Rückenteile sorgen für Passform.

Stoffauswahl

Diesen Schnitt wollte ich schon lange ausprobieren, tat mich aber mit der Wahl des Stoffes sehr schwer.
Meine Wahl fiel auf einen blau-schwarz melierten Bouclé.

Stoffauswahl Bouclé

Zuschnitt

Der erste Schritt vor dem Zuschnitt ist das bei mir sehr beliebte messen der eigenen Körpermaße. Schließlich soll das sorgsam erstellte Teil ja auch passen. (Wo ist jetzt der Augenbrauen-hoch-Smiley??)
Nachdem ich nun meine Maße ermittelt hatte, nahm das Prozedere seinen Lauf:
Schnittmuster ausdrucken, zusammenkleben und ausschneiden.

Das Schnittmuster

Das Schnittmuster habe ich auf den Stoff aufgelegt und mich darüber gefreut dass ich für die Jacke tatsächlich nicht mehr brauche, als die angegebenen 1,50m.
Zu beachten ist, dass die Nahtzugabe nicht im Schnittmuster Cecile enthalten ist.

Stoffverbrauch-Kontrolle

Vorder- und Rückenteile nähen

Der Stoff ließ sich wirklich toll zuschneiden. Sehr angenehm ist, dass der Bouclé nicht ausfranst. So konnte ich mir das versäubern ersparen.

Rückenteil

Das Rückenteil besteht aus 3 Teilen. Man beginnt mit den Schulterabnähern. Das nähen der Jacke ist in der Schnittbeschreibung wirklich sehr gut gezeigt. Es empfiehlt sich übrigens wirklich die Anleitung einmal ganz zu lesen, bevor mal überhaupt startet.
Nach den Schulterabnähern werden die beiden äußeren Rückenteile angenäht. Die Nähte werden runtergenäht. Das sieht man bei meinem gewählten Bouclé-Stoff nicht wirklich, ergibt aber auch hier Sinn, denn die Nähte liegen einfach schöner. Damit ich nicht den richtigen Pfad verlasse, habe ich mir Stecknadeln als Markierung gesetzt.

Stecknadel-Markierung
Absteppen (macht man eigentlich von rechts – da sehe ich im Bouclé aber nicht genug.)
Vorderteile

Die Vorderteile bestehen aus 2 linken und 2 rechten Vorderteilen.
Hier hilft auch wieder ein Blick in die Anleitung, wenn man unsicher ist. Die passenden Teile werden zusammengefügt und die Nähte wieder runtergenäht.

Schulternähte

Vorderteile und Rückenteil werden an den Schultern zusammengenäht.

Vorderteile und Rückenteil sind zusammengenäht

Ärmel nähen

Weiter geht es mit den Ärmeln.

Ärmel

Die Ärmel bestehen aus jeweils 2 Schnittteilen. Bei der Wahl der richtigen Teile hilft die Anleitung auch hier wieder . Eigentlich ist es ganz logisch, aber sicher ist sicher.
Die Ärmelteile werden aneinander genäht und die Nähte werden wieder…runtergenäht.
Für mich ungewohnt ist es dass die Ärmel vor dem einpassen in die Jacke zusammengenäht werden. Das hatte ich vorher noch nicht.

Ärmel einhalten

Für die bequeme Tragbarkeit sollen die Ärmel eingehalten werden. Das klingt komplizierter, als es ist.
Die Armkugeln werden etwas “gerüscht” bis sie gut in die Markierungen für den Ärmel passen.

Ärmel einpassen
Die Kreuzung bei den eingenähten Ärmeln

Fertigstellung

Der Beleg

Der Beleg besteht aus 3 Teile. Sie werden zusammengenäht und die Nähte wieder runtergenäht.
Als nächsten Schritt wird der Beleg auf der Jacke angepasst.

Beleg anstecken

Der Beleg wird angenäht und mit der Jacke verstürzt. Knappkantig wird abgesteppt.
Ich habe zur Sicherheit den Beleg an der Schulternaht angenäht.
Jetzt nur noch die Säume umlegen und umsäumen.

Die Jacke von innen
Fertige Jacke Cecile

Fazit

Mein persönliches Fazit: Ich finde die Jacke wirklich schön. Allerdings ist sie leider nichts für mich – derzeit. Warum?
Sie klafft in der Körpermitte auseinander. Eigentlich ist das schon auf den Bildern der Jacke zu erahnen gewesen, dass man besser keinen Bauch haben sollte. Hab ich ignoriert.
Dennoch hat die Jacke ihre Bestimmung gefunden. Meine Schwiegermutter freut sich sehr darüber.

Kleid Gloria von Pattydoo

Angesprochen von den vielen schönen Sommerkleidern mit dem Megaausschnitt in der Facebook-Gruppe von Pattydoo, musste ich diesen Schnitt unbedingt für mich umsetzen.

Das Schnittmuster

Das Schnittmuster heißt “Gloria” und ist von Pattydoo.
Was ich immer wieder positiv bemerken muss: Die Video-Anleitungen von Pattydoo sind immer sehr ausführlich. Jede Hobby-Näherin kann sicherlich bestätigen, dass die Videos an bestimmten Stellen immer wieder angehalten und wiederholt werden.

Der Stoff

Genäht habe ich das Kleid aus einem wirklich hübschen Jersey vom Stoffcentrum in Maschen. Zunächst hatte ich geglaubt dass der Stoff, oder vielmehr das Muster mein Kittelschürzen-Trauma aus der Kindheit befeuern würde, aber zu meiner Erleichterung ist das ganz und gar nicht der Fall.

Stoff: Jersey mit Eukalyptus-Blättern

Das Zubehör

– Jersey
– Garn (Allesnäher von Gütermann)
– Stecknadeln
– Stoffklammern
– Maschinennadeln (Stretch von Schmetz)
– Zwillingsnadel für die Säume
– Overlocknadeln (Standard)
– Overlockgarn (Altbestand)
Nähmaschine und Overlock sind auch von der Partie.

Die Vorbereitung

Wie immer geht es los mit Schnittmuster ausdrucken, zusammenkleben und ausschneiden.

Da ich dieses Mal eine Anpassung beim Oberteil vornehmen muss, habe ich das Schnittmuster abgepaust.

Schnittmusteranpassung im Oberteil
Schnittmuster Vorderteil abgepaust
Schnittmuster Ärmel abpausen
Schnittmuster Rückenteil ausgeschnitten mit einem Skalpell

Das ausgeschnittene Schnittmuster wird jetzt auf den Stoff übertragen.
Meine Helfer dabei: Meine Nähgewichte, Rollschneider (Fiskars) und meine Stoffschere.
Wie sich beim zuschneiden des Stoffes herausgestellt hat, bin ich für enge Wendungen mit der Stoffschere besser dran als mit dem Rollschneider. Der Rest ging wirklich super mit dem Rollschneider.

Fixieren der Rockteile.

Die Rockteile werden (wie auch das Rückenteil) im Bruch zugeschnitten.
Hierfür habe ich die Stoffe an der Bruchkante mit Klammern fixiert. Den Rest habe ich mit Nadeln festgepinnt.

Nähen

Das nähen vom Kleid ist, bis auf den Knotenausschnitt, wirklich einfach.
Für den Knoten allerdings habe ich das Video bestimmt 10 oder 15 Mal anhalten und wiederholen lassen. Das fand ich sehr fummelig. Mit der Innenseite am Ausschnitt bin ich nicht zufrieden, aber die sieht ja niemand. Vom Nähen selber habe ich keine Bilder. Da musste ich mich zu sehr auf das Video konzentrieren.

Mein Fazit zum Schnittmuster Gloria:

Für meine Figur brauchte ich ein paar Anpassungen, die jedoch einfach durchzuführen waren. Für Anpassungen gibt es bei Pattydoo sehr gute Anleitungen.
Ohne die Videoanleitung kann ich das Kleid nicht nähen.
Wenn die Arbeit erst einmal über den Knotenpunkt hinaus ist, ist es einfach und ein sehr hübsches Kleid. Habe ich schon oft getragen – da kommt sicher noch ein weiteres Kleid hinzu.
Schade finde ich, dass die Schnittmuster von Pattydoo eigentlich nur mit den Videos zu arbeiten sind. Eine zusätzliche bebilderte Anleitung fände ich noch schöner.
(Ich kann aber verstehen warum es so ist)

Panty Hilda von Sewsimple

Stoffreste aus Jersey sammeln sich immer fix an und jetzt? Was tun mit den vielen Reststücken, die viel zu schade zum wegwerden sind?
Für mich ist der Panty “Hilda” von Sewsimple eine schöne Möglichkeit meine Stoffberge zu verkleinern. Mittlerweile haben sich schon ein paar Pantys angesammelt. Sie sind sehr angenehm zu tragen. Hier mal ein fixer Durchgang:

Jersey-Reste für den Panty Hilda
Stoff anhand des Schnittmusters zugeschnitten
Zwickeln einpassen gemäß Beschreibung
etwas näher dran
Beinausschnitte säumen
Fertig ist der Panty

Fazit zum Schnittmuster Hilda:

Das Schnittmuster fällt groß aus. Eine Überprüfung des Schnittmusters mit einem gut sitzenden Bestands-Panty erscheint mir sehr sinnvoll.
Ich habe die Variante mit dem Yoga-Bund gewählt und finde sie wirklich richtig gut. Die Schnittteile passen akkurat.
Die Beschreibung des Schnittmusters ist wirklich sehr ausführlich und gut zu verstehen. Zukünftig werde ich die Knipse nur noch anzeichnen, da es mir mehrfach nicht gelungen ist vor den Knipsen zu nähen – das ergibt dann kleine Löchlein, die ich von Hand geschlossen habe.
Alles in Allem: Das Schnittmuster ist und bleibt auf meiner Favoriten-Liste.

Hundebett von DIYlabor

Zeit für ein neues Hundebett. Ich habe bei Makerist dieses Hundebett gefunden. Es liegt schon eine ganze Weile in meinem Schnittmuster-Verzeichnis. Aber nun sollte es umgesetzt werden.
Zunächst habe ich die Anleitung gelesen und mir notiert welches Material ich brauche. Ich will das Hundebett in Größe L herstellen.

Zum Stoffshoppen habe ich mich mit meiner Freundin beim Stoffcentrum in Maschen getroffen.
Der Plan war Außenstoff und die Innenwände in Kunstleder und das Kissen in etwas Kuscheligem.
Laut Schnittmuster soll ich insgesamt 4,40m Stoff bei einer Stoffbreite von 1,50m benötigen. Hui – das kam mir viel vor.

Da vom gewünschten Kunstleder nur noch 2,20m vorhanden waren, habe ich die gekauft und 1,50m Kuschelstoff (davon habe ich 50cm über behalten). Mit meinem Einkauf bin ich ausgekommen, musste aber beim Boden tricksen. Dazu gleich mehr.

Für die Füllung habe ich beim großen A 10kg Kunststoffschnipsel bestellt – lt. Schnittmuster werden “nur” 5kg benötigt. Das kommt auch ungefähr hin.

Materialliste:
2,20m Kunstleder
1,00m Plüschstoff
5kg Kunststoffschnipsel
78cm Endlosreißverschluss
1 Zipper für den Reißverschluss

und noch:
eine alte Gardine
Allesnähergarn
Ledernähnadel (Handnähnadel)
Takelgarn (Zwirn wäre auch gegangen, aber was man hat, das kann man ja auch nutzen)
meine Overlock für Innenkissen und Kissenbezug
meine Nähmaschine für den Rest
In den Maschinen sind Universalnadeln
Nähfuß für die Nähmaschine ist ein Teflonfuß

Los geht es wie immer mit dem ausdrucken des Schnittmusters. Das war erfreulich wenig, denn hier musste nur der Einstieg als Schablone ausgedruckt werden. Der Rest war nicht sonderlich kompliziert auszumessen und zu übertragen.

Zuschnitt des Kunstleders
Der Einstieg wird übertragen
Der Rand wird zusammengesteckt.

Da der innere und der äußere Rand bei mir gleich aussehen sollen, mache das Ganze 2 Mal in Kunstleder.

Jeder Rand wird zusammengenäht
Beide Ränder sind genäht und werden am oberen Rand zusammengenäht.
Für den Boden musste ich tricksen. Den habe ich zusammengesetzt.
So sieht der Boden zusammengesetzt aus.
Der Boden wird festgeklammert und muss genäht werden.
Gleich eskaliert es…. davon gibt es keine Bilder. Das wäre wohl zensiert worden.

Zur Erklärung der Lage: Das war echt viel Stoff, der Minuten vorher durch das geöffnete Fenster meinen süßen kleinen Blumentopf rausgeworfen hatte – natürlich kaputt.
Außerdem habe ich an dieser Stelle das Schnittmuster vielleicht nicht richtig verstanden. Auf jeden Fall habe ich die erste Naht wieder getrennt und das Nähzimmer 2 Tage nicht betreten.

2 Tage später habe ich dann den Boden so eingenäht wie es für mich verständlich war.

Der Hund kann nichts dafür

So irre viel Platz ist im Nähzimmer nicht. Der Labbi liegt leicht im Weg und die Schaumstoffdinger sind schier überall. Die weiße Seite, die hier zu sehen ist, ist die Rückseite des Bodens – geht also nach innen. Da ist eine Beschichtung drauf die mit den Schnipseln zusammenhaftet wie verrückt.

Cayenne beschließt dass für heute Feierabend ist. Oooookay

Das stopfen des Kissens war ein echter Kraftakt. Vielleicht wäre es besser gewesen an den langen Seiten 2 Füllöffnungen zu lassen. Zu spät – ich habe mit dem Griff eines Schürhakens die Schnipsel in die Ecken bugsiert. Dann habe ich die Füllöffnungen mit Hilfe einer Ledernähnadel und Takelgarn verschlossen. 3 Lagen Kunstleder! Das mache ich auch nicht jede Woche!

Das Teil ist umgedreht und man sieht noch etliche Frunseln der Schnipsel haften.
Der geschummelte Boden. Hängt auf dem Foto etwas durch, weil meine Arme nicht lang genug für Fotoapparat und Kissen gleichzeitig waren.
Das Innenkissen aus einer alten Gardine

Abweichend zum Schnittmuster habe ich für die Füllung des Liegekissens ein Inlett genäht. Nach dem ersten Versuch habe ich eine Unterteilung in der Mitte eingefügt. So verrutscht nicht das gesamte Innenleben, wenn die Hunde sich darauf bewegen.
Dass ist noch nicht ideal. Ich glaube beim nächsten Versuch unterteile ich es in 4 Teilbereiche.

Passt
Der Plüschstoff für den Bezug vom Innenkissen.

Der Bezug wird einfach an den Seiten zusammengenäht. An eine Seite habe ich einen Reißverschluss genäht.

Fertig
Henry übt das noch mit der Gemütlichkeit
Cayenne hat voll begriffen wie kuschlig das Kissen ist.

Mein Fazit zum Schnittmuster:
Zwiegespalten. Entweder ich habe da etwas nicht richtig verstanden oder es gibt beim vernähen ohne Reißverschluss eine Unstimmigkeit.
Das Befüllen mit Kunststoffschnipseln ist eine Herausforderung.
Beim nächsten Kissen sicherlich im Stall – barfuß und mit einer großen Plane unter der Sauerei.
Aber das Ergebnis finden hier alle super.

Shirt Marlena von Näh-Mutti

Es gibt schon bedenklich viele Schnittmuster in meiner Sammlung. Dieses Schnittmuster hatte mich aber dennoch zusätzlich angelächelt. Es schien mir hervorragend wandelbar. Ich habe mich für ein Kurzarm-Shirt mit Passe und V-Ausschnitt entschieden.
Wie so oft ging nicht alles glatt – aber lies selbst.

Vorbereitung des Schnittmusters

Das Schnittmuster “Marlena” von Näh-Mutti wird gedruckt und zusammengeklebt. Ich schneide dieses Mal nur die Teile aus, die in der Größe nicht angepasst werden müssen. In diesem Fall sind das der Beleg für den V-Ausschnitt und das Saumbündchen. Die beiden schneide ich in Maximalgröße aus und knicke sie beim übertragen auf den Stoff auf die gewünschte Länge.

Schnittmuster ausgedruckt
vorbereiten zum zusammenkleben
Schnittmuster zusammenkleben. Genauigkeit ist gefragt
Es wird riesig
Schnittmusterbogen getrennt – sonst wird es unübersichtlich

Größenermittlung

Wichtig für die Passform sind echte Maße. Kleidergrößen sind genormt und können nicht jedem Menschen passen. Für die Kleidergrößen sind Durchschnittswerte gebildet worden. Wer ist schon Durchschnitt? Also meine Figur nicht.
Ich gebe zu dass das Maßnehmen an mir nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehört.
Trotzdem hat meine Maßnehmerei zu Tage gefördert, dass ich zwischen 3 Größen hin und her springe. Einfach die Größte davon zu nehmen wäre eine Möglichkeit, dann sitzt aber der Rest nicht gut.
Also ist eine Anpassung notwendig. Ich suche mir die Punkte auf dem Schnittmuster wo meine Maße und das Schnittmuster abweichen und markiere die Stellen auf dem Schnittmuster.
Entscheidend für das Shirt sind die Maße: Brust, Bauch, Hüfte.
Da markiere ich meine gemessenen Werte auf der Größentabelle im Schnittmuster.
Wenn ich jetzt das Schneiderpapier auflege und den Schnitt abpause, kann ich zwischen den Größen Verbindungen passend zum Schnitt ziehen.
Sobald alles abgezeichnet ist, wird ausgeschnitten.

Der Ärmel wird auf Schneiderpapier übertragen
Das Vorderteil wird übertragen

Stoffauswahl:

Meine Stoffauswahl fällt auf einen gemusterten Jersey von Stenzo (Stoffjunkies) und einen unifarbenen Jersey. Zunächst hatte ich einen grünen Single-Jersey zugeschnitten den ich vor Urzeiten beim Stoffmarkt erstanden hatte, aber… der ist ist dann doch nicht geworden. Nach einer kleinen Trennungsszene habe ich die Kombistücke nochmal in einem dunkelblauen Bambusjersey (Stoffjunkies) zugeschnitten.
Es werden also Vorder- und Rückenteil, sowie die farblich abgesetzten Ärmelabschlüsse (kleine Anpassung abseits vom SM) in gemustert und Passe, Ärmel und Saumbund in uni zugeschnitten.

Die erste Stoffauswahl – noch mit grün

Material außer Stoff

Für die Fertigstellung habe ich außer dem Stoff noch diese “Hardware” benutzt:

  • Nähmaschine Pfaff Ambition 620
  • Overlock Brother 1034D
  • Stecknadeln von Prym
  • Kreiderad von Prym
  • Vliesline zum verstärken des V-Ausschnittes
  • Bügeleisen
  • Bügelunterlage aus Wollfilz
  • Schneidematte von Snaply
  • Nähgewichte
  • Fineliner Stift zum übertragen des Schnittmusters
  • Schneiderpapier
  • Klebeband
  • Stoffschere
  • Rollschneider
  • Stickschere von Prym
  • Overlockgarn in dunkelblau (vom Stoffmarkt)
  • Garn für die Nähmaschine Allesnäher von Gütermann
  • Stopfnadel (für die Fadenraupen der Overlock)
  • Jerseynadel für die Nähmaschine
  • Overlocknadeln für die Overlock (wie überraschend) von Schmetz

An den Nähmaschinen

Nachdem ich die Anleitung einmal komplett durchgelesen habe, habe ich die Teile zusammengesteckt, die ich im ersten Schritt zusammennähen will:
An die Ärmel kommt jeweils ein Armbund und die Passe wird an das Rückenteil genäht. Obwohl ich ein großer Fan der Stoffklammern bin, wähle ich zum zusammenstecken die Stecknadeln und passe darauf auf, dass die Steckrichtung der Nadeln richtig ist. Ich möchte die Nadeln ja einfach beim nähen aus dem Stoff ziehen können.
Die Teile werden zunächst mit der Nähmaschine zusammengenäht und danach mit der Overlock versäubert. Eigentlich wäre die zusätzliche Naht an der Nähmaschine nicht nötig, aber ich kann die Teile besser ungedehnt an der Nähmaschine bearbeiten. Dann habe ich die Sicherheit, dass ich nicht irgendwo an der Naht vorbeigeschrubbt bin und ein kleines Löchlein ausgebessert werden will.

Alle Teile sind zugeschnitten
Ärmel vorbereiten
Armbündchen feststecken und bügeln.
Am Vorderteil wird der V-Ausschnitt mit dünner Vlieseline verstärkt. Gem. Schnittmuster wird an der Nahtzugabe eine Hilfslinie markiert.
Die Passe ist angenäht, die Ärmel sind vorbereitet.
Das Bündchen für den V-Ausschnitt wird vorbereitet.

Der Fehler steht vor dem Schneidetisch

Was nach dem letzten Bild folgt, ist kurz geschildert. Eine fotografische Dokumentation gibt es aus emotionalen Gründen nicht.
Es war wirklich alles vorbereitet, aber (lange dramatische Pause) ich hatte keine Knipse (kleine Einschnitte) in das Bündchen geschnitten.
Böser Fehler! Denn:
Die Nähmutti (Schnittmusterherstellerin) hatte empfohlen das vorbereitete Bündchen gleich in einem Rutsch mit der Overlock einzunähen.
Das habe ich dann auch gemacht, nachdem ich die Enden vorbildlich zusammengenäht hatte und das Halsbündchen mit mit einer Hilfsnaht an das V vom Ausschnitt fixiert hatte.
Nachdem ich meine Runde fertig hatte musste ich feststellen, dass das Bündchen nicht nur ungleichmäßig eingepasst war, sondern einen hässlichen Knubbel an unübersehbarer Stelle hatte.
Macht doch nichts! Trennen wir vorsichtig wieder ab und nochmal.
Pffft – das war nix! Der grüne Stoff war so dünn, dass er löchrig aus dem Trennungsmanöver kam. Und nun?
Alles was grün ist – nochmal in blau.

Zuschnitt Runde 2

Armbündchen annähen
Passe und Ärmel bügeln
Das Bündchen für den Hals nochmals in blau
Bündchen und V vom Vorderteil werden zusammengesteckt und im Anschluss mit einer Naht fixiert

Soweit war ich ja schon einmal. Hier wird nochmal das Bündchen mit dem vorbereiteten Nähgut verbunden. Aber Achtung! Auch hier sind noch keine Knipse dabei.
Es kam wie es kommen musste: Es passt nicht. Und wieder musste getrennt werden. 2 Tage habe ich geschmollt und dann vorsichtig das Bündchen wieder abgetrennt.
Ich möchte betonen: Weder das Schnittmuster, noch meine Maschinen können etwas dafür. Der Trottel an der Geschichte schreibt gerade diesen Beitrag.
Nach 2 Tagen habe ich dann die Methode des Rundbündchens bei diesem Ausschnitt angewendet. Für Knipse war es zu spät.
Ich habe Ausschnitt und Bündchen in 4 Partien eingeteilt und vorsichtig mit der Overlock angenäht. YES! Na also!

Ausschnitt geschafft. Jetzt noch mit Dampf bügeln. Puh!

Jetzt noch die Ärmel anstecken und annähen.
Danach werden die Seiten mit der Overlock geschlossen.

Ärmel angenäht

Der Saumbund wird zugeschnitten und vorbereitet. Schnitt zu einem Ring zusammennähen und dann auf die Hälfte (links auf links) falten.

Saumbund an das Shirt klammern.

Den Saumbund habe ich in 4 Partien eingeteilt und nähe ihn sehr gedehnt mit der Overlock an das Shirt.
Die Dehnung ist schon sehr groß wenn man sich an die Maße des Schnittmusters hält.
Jetzt nur noch dämpfen und die Fadenraupen der Overlock sauber einziehen. Ein sommerliches leichtes Shirt ist entstanden.

Fertig! Nicht nur das Shirt – ich auch!

Fazit zum Schnittmuster:

Auch wenn ich so meine Schwierigkeiten bei diesem Shirt gehabt habe, das Schnittmuster bleibt und wird bestimmt noch oft genäht.
Das Papierschnittmuster passt super zusammen.
Wie bei allen geklebten Schnittmusterbögen wird es irgendwann riesig und unübersichtlich. Wichtig ist dass die Teile sehr gut zusammenpassen und das passt wirklich super.
Pfuschen verzeiht dieses Schnittmuster nicht. Man muss sehr genau arbeiten, dann ist das Ergebnis gut.
Danke Nähmutti für dieses gute Schnittmuster.

Buchbeschreibung zu: Hundesachen einfach selber machen

Autorinnen: Alina Klüglich-Hinrichs & Sibylle Ströbele
Verlag: Kosmos
ISBN: 978-3-440-14286-8
143 Seiten
Schnittmusterbogen nicht enthalten
Erstmals erschienen 2015

Auf der Titelseite eine süße Labrador-Schnute – da bin ich gleich weich geworden. Das Buch musste ich haben.
Die vordere Buchklappe gibt einen reich bebilderten ersten Eindruck welche Näh-Projekte zu erwarten sind.
Die rückwärtige Buchklappe gibt Auskunft über die hölzernen Projekte dieses Buches.
Das Inhaltsverzeichnis ist kurz und klar. Ich weiß sofort wo ich was finde.

Das Buch beginnt mit den Stoffprojekten. 26 Ideen aus Stoff und Faden.
Bevor es an die Projekte geht, gibt es einen kurzen Überblick über die Grundlagen des Nähens. Die Autorin geht auf nützliches Zubehör und auf die Must haves des Nähens ein. Sie erklärt kurz unterschiedliche Nähte und Nähweisen. Bei den folgenden Nähprojekten sind die Erklärungen hilfreich für Anfänger.
Die Stoffprojekte sind nahezu alle praktisch und wert nachgearbeitet zu werden. Vom kleinen Stofffreund über Halsbänder, Leine, Geschirr und Hundeliegeplätze für drinnen und draußen. Es gibt sogar eine Basic-Einführung in die Paracord-Technik für ein Halsband.
Jedes Projekt ist gut bebildert und sehr gut auf den Punkt erklärt. Von der Zubehörliste bis zur Fertigstellung. Nichts super kompliziertes – alles machbar.

Im zweiten Teil des Buches geht es um Hundesachen aus Holz.
Auch hier startet die Autorin mit der Erklärung zu den Grundlagen.
11 Ideen aus Holz, Intelligenzspielzeuge, 2 Motorik Geräte, 1 Hundebett, eine Leinengarderobe. Alle Holzprojekte sind gut erklärt gut bebildert. Auch hier braucht man kein Spezialwerkzeug. Eine kleine Heimwerkerwerkstatt kann diese Projekte gut bewältigen.
Lediglich ein Projekt finde ich recht gefährlich: Der Schaschlik-Leckerchen-Spieß. Dieses Projekt werde ich sicherlich nicht umsetzen.

Mein Fazit: Kaufempfehlung. Ich werde hier im Blog sicher das eine oder andere Projekt aus dem Buch nacharbeiten. Schaut doch mal wieder rein.

Stofftier-Ente

Der Liebling unter unseren Stofftieren, wenn es darum geht ein Stofftier durch den Garten segeln zu lassen und hinterher zu sausen. Oder man zieht mit seinem Hundefreund an der Ente – wer gewinnt wird durch Haus und Garten verfolgt. Herrlich die zwei Hunde dabei zu beobachten!

Wie kam es zu diesem Schnittmuster?

Ich erwähnte ja schon dass ich einen Hundeladen hatte. Unsere Hunde waren schon immer Tester für neue Spielsachen. Von einem Lieferanten erhielten wir eine Stoffente die ich ausgesprochen niedlich fand. Ich gab sie den Hunden zum spielen und sammelte sie keine 30 Minuten später wieder ein. Der Stoff hielt dem Spiel der Hunde nicht Stand.
Ein Hundespielzeug das keine 30 Minuten hält finde ich ein Unding!
Also nahm ich die Stofftier-Ente auseinander um zu schauen wie man denn eine Stoffente nähen könnte. Ich zeichnete und probierte wie man es einfach und trotzdem gut hinbekommen könnte. Nach einigen Fehlversuchen ist unser Stofftier-Star entstanden. Klar – auch sie hält nicht ewig – aber schon einige Wochen oder manchmal auch Monate.

Das ist meine Stoffauswahl.

Genäht wird die Ente ganz nachhaltig aus alten Jeans. Die Füße und der Schnabel sind Neopren (da Ente auch gern mal im Garten nächtigt). Die Augen sind aufgestickt und gefüllt wird mit Füllwatte. Auch das geht nachhaltiger mit klein geschnittenen Stoffresten. Leider bin ich dafür einfach zu faul.

Schnittmuster raussuchen. Idealerweise könnte/sollte man die zerknitterten Teile etwas über bügeln.
Die Stoffauswahl liegt auf dem Zuschneidetisch und die Schnittteile liegen zur Probe auf.
Stoffauswahl alte Blue-Jeans und Neopren in Neon-Orange

Nachdem aus der Kiste mit den abgelegten Jeans passende Hosenbeine gefunden sind, fehlt nur noch der Neopren-Stoff. Das ist ein größeres Stoffstück und vor allem so schwer dass mir der Stoff ohne meine Nähgewichte (das sind die mit Steinchen und Sand gefüllten Mäuse) vom Zuschneideplatz rutschen würde.

Die Nähgewichte halten das Neopren in Position.
Die Schnittteile werden auf den Stoff übertragen

Der Zuschnitt

Die linke und die rechte Körperseite werden gegengleich abgezeichnet. Will heißen Körperteil einmal von der Oberseite abzeichnen und einmal umdrehen und von der anderen Seite.
Das Bauchteil brauche ich nur 1x.
Von den Flügeln brauche ich 4 Teile (jeweils 2 gegengleich).
Die Füße aus Neopren brauche ich auch 4x (jeweils 2 gegengleich)
und den Schnabel schneide ich 2x zu. Hier braucht es nicht gegengleich sein, den schneide ich im Zweifel etwas in Form.
Abgezeichnet habe ich auf der Jeans mit einem Kreidestift (tolles Ding).
Auf Neopren habe ich einen Trickmarker verwendet. Die Striche verschwinden einfach wieder.
Jetzt noch alles ausschneiden. Das mache ich entweder mit meiner Stoffschere oder mit einem Rollschneider. Dieses Mal hat meine Schere gewonnen.

Nähvorbereitung

Für die Augen bemühe ich meine Stickeinheit. Für die W6 N5000 habe ich eine Stickeinheit und mit ihr sticke ich die Augen der Stofftier-Ente.


Die Wahl fällt auf eine gekaufte Datei. In die Nähmaschine kommt Stickgarn und Unterfaden. Ich markiere die Position der Augen, damit das Ganze möglichst ebenmäßig aussieht.

Die Position der Augen wird mit Hilfe von Stecknadel und Kreidestift markiert.
Das ist die Position auf der anderen Körperteilseite.
Die Stickeinheit wird über dem Kreidekreuz positioniert.

Im kleinen Stickrahmen ist selbstklebende Stickfolie. Jetzt werden nacheinander beide Teile mit einem Auge versehen. Dabei gibt mir die Stickeinheit vor wann ich die Farben wechseln sollte.

Sobald die Augen gestickt sind, werden die Jeansteile versäubert.
Dafür habe ich die Overlock genutzt. Man kann genauso gut mit einem Zickzack-Stick der Nähmaschine die Teile versäubern.
Das versäubern des Jeansstoffes trägt stark zur Verlängerung der Lebenszeit der Stofftier-Ente bei.
Wenn man das mit der Overlock macht muss man unbedingt langsam an den Kurven nähen. Das habe ich an einer Stelle nicht gemacht und das wird mir noch Schwierigkeiten bereiten.

Jeansteile versäubert

Jetzt geht es an die Nähmaschine

Ein kleiner Tipp für das wechseln der Nadeln: Ich habe mir kleine Stoffstücke mit der Nadelart bestickt. Je nachdem welche Nadel in der Maschine ist, kommt das entsprechende Stoffteil unter den Nähfuß. Eine wenig benutzte Nadel verwende ich wieder. Ich bewahre sie in ihrem Stoffstück auf.

Nun geht es aber an die Nähmaschine.
Zunächst sollten die Füße und der Schnabel zusammengenäht werden.
In der Nähmaschine habe ich neonoranges Allesnäher-Garn von Gütermann. Die Nähnadel ist eine Jeansnadel. Los geht’s.

Füße und Schnabel sind genäht.

Damit die Kurven gut ausgeformt werden können, wird das Neopren bis kurz vor der Naht zurückgeschnitten. Neopren franst nicht aus und muss daher nicht versäubert werden. Da dieses Neopren sehr dick ist und einen schönen Stand hat, füttere ich weder die Füße noch den Schnabel.

Füße und Schnabel sind zurückgeschnitten
Füße und Schnabel sind gewendet

Jetzt wechsle ich das Garn in der Maschine auf ein Dunkelblau für Oberfaden und Unterfaden.
Die beiden Oberteile sind rechts auf rechts zusammengeklammert. Hier wird die Rückenlinie genäht.
Jeweils 2 Flügelteile werden ebenfalls rechts auf rechts zusammengeklammert.


Los geht es mit den Flügeln. Auf dem folgenden Bild sieht man die Vorbereitung auf einen kapitalen Fehler.

Die Flügel werden zusammengenäht.

Da der Jeansstoff schon sehr stabil ist, verzichte ich darauf die Flügel zu füllen. Aber: wenden muss ich sie trotzdem. Daher ist es unerlässlich eine Wendeöffnung zu lassen. Jaja – wie heißt es so schön? Wer beim nähen pennt, der trennt. Ich habe also nachdem die Missetat begangen wurde meinen Freund den Nahttrenner aus seinem Versteck geholt und die Naht wieder geöffnet.

Nachdem ich meinen Fehler korrigiert habe, wende ich die Flügel. Hilfsmittel hierfür sind eine Pinzette und ein Kantenformer. Statt Kantenformer kann man aber auch die Rückseite eines Bleistifts oder eines Kugelschreibers nehmen.
Das Oberteil wende ich nur um zu prüfen, ob die Naht gut gelungen ist. Noch kann ich nacharbeiten.

Bevor ich nun die Ente komplett zusammennähen kann, positioniere ich die Füße, den Schnabel und die Flügel an der rechten Seite des Bauchteils.

Position für Flügel und Füße ermitteln
Teile mit Klammern befestigen

Flügel, Schnabel und Füße werden mit einer Naht am Bauchteil festgenäht. Hier verriegle ich die Anfänge und Enden der Nähte auch. Das gibt nochmal mehr Stabilität.

Jetzt werden Oberteil und Bauchteil zusammengeklammert. Flügel, Schnabel und Füße liegen innen.

Beim nähen die Wendeöffnung nicht vergessen. Ich habe sie zwischen der orangen und der roten Klammer vorgesehen.

Fertigstellung der Stofftier-Ente

Nachdem der Vogel genäht ist, wird er gewendet. Nach dem wenden der Ente überprüfe ich die Nähte nochmals. Hier wird mir mein hastiges versäubern mit der Overlock zum Verhängnis. Die Overlock hat einen kleinen Schnitt in den Hals vorgenommen. Da habe ich anscheinend gezogen oder gepennt. Die Maschine ist unschuldig.

Entengeburt

Jetzt ist die Ente gewendet und mein Patzer ist gestopft. Die Ente wird jetzt mit Füllwatte gefüllt und die Wendeöffnung wird geschlossen.

gewendete Ente
Watte Marsch
Habe fertig

Die Stofftier-Ente ist jetzt fertig für den Spieleinsatz. Durch mein Missgeschick am Hals ist sie ein wenig schief geworden. Das stört allerdings weder Henry noch Cayenne.
Mittlerweile wurde die Ente in Haus und Garten angelernt und ist jetzt ein Rudelmitglied.

Buchbeschreibung “Hundesachen selber machen”

Autorin: Mette Syrstad Hoydal
Verlag: Kynos
ISBN: 978-3-938071-60-1
68 Seiten
Schnittmusterbogen enthalten
Erstmals erschienen 2007 in Norwegen

Das ist mein erstes Buch zum Thema “Hundesachen selber machen” gewesen. Ich habe es Second-Hand erstanden und freute mich vorrangig darüber, dass auch für Kenndecken eine Nähanleitung angekündigt war.
Der Untertitel: Stil- und Sinnvolles aus Stoff bestärkte mich, dass dieses Buch genau das Richtige für eine ambitionierte Nähanfängerin wie mich war.
Schon beim Bademantel auf dem Titelbild hätte ich misstrauisch werden sollen, wurde ich aber nicht und so freute ich mich schon auf die Lieferung und hatte quasi schon das Nähzeug parat um sofort loslegen zu können.

Um es gleich zu vorweg zu nehmen: Dieses kleine Büchlein ist nichts für Nähanfänger. Allenfalls als Ideengeber ist es möglicherweise hilfreich.
26 unterschiedliche Handarbeitsvorschläge werden im Buch gemacht.
Wobei man sich über das Thema “sinnvoll” sicher trefflich streiten kann.
Ich persönlich benötige für meine Hunde weder einen Strickpulli noch möchte ich einen festlichen Kragen herstellen oder meinem Hund eine Schürze anziehen. Wozu auch? Auch ein Ruhesack gehört für mich nicht zu den sinnvollen Hundesachen die ich selber machen möchte.
Auch sinnvolle Sachen sind dabei, wie z. B. eine Pfotensocke. Nur würde ich die nicht aus dem empfohlenen Fleece machen wollen.
Leider war auch die Kenndecke nicht nach meinem Geschmack.

Vielleicht ist bei der Übersetzung das eine oder andere auf der Strecke geblieben. Allerdings finde ich die Erklärungen zu den einzelnen Projekten mehr als dürftig. Eine begleitende Erklärung wie aus den Materialien das fertige Projekt wird, sucht man vergebens.
Es wird immer wieder darauf hingewiesen, dass das Schnittmuster auf die Masse des eigenen Hundes angepasst werden sollen.
Wie man das macht, steht nicht dabei.

Mein Fazit zu dem Buch Hundesachen selber machen: Für mich ist dieses Buch nicht das Richtige. Zu ungenau die Beschreibungen – zu wenig wirklich sinnvolle Hundesachen für meinen Geschmack.

 

 

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